Nach zahlreichen Vorbereitungen und vielen Diskussionen im Vorfeld war der Termin für das Jugendwahlforum im Jugendklub Rackith endlich gekommen.
Die Jugendlichen aus Rackith wollten den Kandidaten zur Wahl des zukünftigen Kreistages ihren Jugendklub von der besten Seite präsentieren.
Es wurde geputzt und dekoriert. Die ersten politisch aktiven Gäste trafen ein und wurden sogleich in den Kluballtag integriert.
Beim gemeinsamen Fußballspiel wurden erste Kontakte geknüpft.
Punkt 17.00 Uhr wurde es ernst. Die Veranstaltung begann mit einem Rundgang durch den Jugendklub.
Angesichts der zahlreich erschienenen Gäste und Jugendlichen wurde das Wahlforum kurzerhand in den Kulturraum der Gemeinde verlegt.
Die Zusammenarbeit mit den Gemeindevertretern, sprich mit Bürgermeister Andreas Kräter, funktioniert glücklicherweise beispielhaft.
Nachdem die Politiker kurz sich selbst und ihre Parteiprogramme vorgestellt hatten, ging es in die Diskussion.
Eine Frage, die wohl alle angeht, stellte Madelaine Thiele: "Was wollen Sie tun, um die Abwanderung junger Leute zu stoppen?
Wie wollen Sie Arbeitsplätze schaffen und erhalten?" Dazu äußerten sich viele unserer Gäste.
Herr Kretschmar (FFW) meinte, dass es wichtig sei, den Standort Sachsen-Anhalt durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und angemessene
Freizeitangebote für junge Leute attraktiv zu machen.
Er unterstrich die Bedeutung des Fachkräfteprogramms des Landes Sachsen-Anhalt und des richtigen Einsatzes der Jugendpauschalen.
Dr. Rehahn (SPD) sprach den Jugendlichen Mut zu, auch über den Schritt nachzudenken, für eine gewisse Zeit anderenorts Erfahrungen zu sammeln.
Er betonte die Bedeutung einer möglichst guten Ausbildung.
Alle Gäste, die sich zu Wort meldeten, hatten konstruktive Ideen entsprechend ihrer Parteiprogramme.
Eine Kritik möchten die Jugendlichen aus Rackith jedoch an dieser Stelle zum Ausdruck bringen:
die Lösung überparteilicher Konflikte sprengt den Rahmen eines Wahlforums und wurde deshalb auch nicht in dieser Veranstaltung zugelassen.
In den Köpfen der jungen Leute kreisten viele Fragen die direkt den Jugendklub betrafen.
Der erste Schritt fiel schwer, aber dann ging es doch noch zur Sache!
Eine Frage, die Jugendliche, Betreuer und Mitarbeiter des Fachkräfteprogramms aller Einrichtungen beschäftigt,
richtete Norman Sehmisch an die Politiker.
"Was können wir tun, um den ständigen unsinnigen Betreuerwechsel in unserem Jugendklub zu verhindern ?"
Die Antwort gefiel uns nicht, denn im Moment gibt es offensichtlich keine Lösung für dieses Problem.
Der Bürgermeister, Herr Kräter schilderte die finanzielle Situation der Gemeinde, die sich in der Konsolidierungsphase befindet,
und dachte laut über Sinn und Unsinn mancher verordneter Vorgehensweisen nach.
Sicher finden sich viele andere Gemeinden hier wieder.
Julia Ritter wollte wissen was geschieht, wenn die Gemeinde noch mehr sparen muss.
"Droht eine Schließung des Jugendklubs? Kann das Ziel der angeordneten Sparmaßnahmen sein?" Die Antwort auf diese Frage steht noch aus.
Es ist jedoch eine Frage, die sich viele Jugendliche und viele Gemeinden stellen.
Hier bitten wir alle Politiker, ungeachtet welcher Partei, eine Lanze für die Jugendarbeit zu brechen !
An dieser Stelle noch ein Hinweis für alle Jugendlichen, die selbst etwas bewegen möchten!
Wenn Ihr Fragen, Sorgen, Hinweise oder Ideen habt, Ihr Hilfe und Verbündete sucht, nutzt das Angebot des Jugendhilfeausschusses!
Die Termine für Jugendhilfeausschusssitzungen, die immer mit einer Fragestunde für Kinder und Jugendliche beginnen,
könnt Ihr dem "Amtsblatt des Landkreises Wittenberg" entnehmen.
Weiterhin bieten wir Euch die Möglichkeit,
diese Termine auf unserer Homepage:
www.kkjr-wittenberg.de nachzulesen.
Für die Jugendlichen aus Rackith stellt sich nicht mehr die Frage, ob sie zur Wahl gehen sollen oder nicht.
Sie werden wählen! Einigen von ihnen hat unser Wahlforum gezeigt, für wen und welche Partei sie sich stark machen wollen.
Es ist wichtig, solche Entscheidungen nicht Anderen zu überlassen. Nur wer selbst wählt, lebt Demokratie!